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Repetal,  1998


        Zeitzeugen
        ALLER ANFANG...
                              Und es darf gelacht werden.




        Es war zu jener Zeit, als Regelabende noch am Tresen   die Fahnen zur Gaudi heute mal in die Bunker gesteckt   Volker Pfeiler
        sta�  anden, die „Big Bertha“ als Golfschläger iden� fi -  wurden. Naja, wir haben tapfer zu Ende gespielt.
        ziert wurde, so mancher Anfänger ein Eisen 1 im Bag
        ha� e, die Platzreife bei strömendem Regen in Slippern   Unvergessen bleiben auch unsere Vatertagstouren
        gemacht wurde, Übungsschläge in Zelten prak� ziert   nach Repetal, legendär war das damalige Loch 4 . Ein
        wurden, das Handicap noch keine kleinen Kommastel-  Par 4 mit 225 m, das Alexander bergab heute wahr-
        len ha� e und wir mit LTU per „biet&fl ieg“ für 50,00   scheinlich mit einem Eisen 5 erreichen würde. Wir
        DM nach Mallorca fl ogen, als sich an Wochenenden   waren vorsich� ger und legten vor, um einem großen
        Golferscharen aus Gevelsberg Richtung Lippstadt auf-  Wasserhindernis aus dem Weg zu gehen. Der
        machten, die A 44 füllten und manchen der Blitzer   zweite Schlag über 50 bis 70 Meter sollte aufs
        kurz vor Lippstadt zum Verhängnis wurde.  Grün gelingen. Dirk machte sich zum Schlag be-
        In Lippstadt wurde vorgabewirksam gespielt – für uns   reit, als sich hinter dem Grün auf einem Wan-
        etwas ganz Neues. Hier wurden Gol� urniere mit sa-  derweg  eine  20-köpfi ge  Vatertagswandergrup-
        genha� en  14  Bru� opunkten  gewonnen  (viel  besser   pe volltrunken au�  aute und schon jeden seiner
        ist es bei einigen bis heute nicht geworden). Infl a� o-  Probeschwünge  mit  einer  lautstarken  La-Ola-
        när versenkten wir „Pinnacle Bälle“ in den zahlreichen   Welle begleitete. Nach dem Verlust von unzäh-
        Wasserhindernissen  und  warteten  bis  zur  Siegereh-  ligen  Gol�  ällen  nahmen  wir  unsere  Niederlage
        rung, bevor der Heimweg angetreten wurde.  unter Schmähungen mit Humor und wechselten,
        Also zu jener Zeit lernten Dirk und ich das Golfspielen   ohne zu Ende gespielt zu haben, zur nächsten Bahn.
        bei Wind und We� er, Starkregen und Schneefall – sehr
        schön mit weißen Bällen. Kurzfris� g wurden überteu-
        erte Regenaussta� ungen in Proshops gekau� , Online-
        shopping war noch ein Fremdwort. Jeden Mi� woch
        entschwanden wir Richtung Rheinland, um auf Wol-
        tersplätzen Greenfee-frei zu spielen.
        Einer dieser Mi� woche führte uns im Februar auf den
        Golfplatz Op de Niep bei Viersen. Warm eingepackt
        starteten wir auf unsere Runde. Als wir das erste Grün
        anspielten stellten wir fest, dass die Fahne im Bunker
        stand. Wir ha� en von Wintergrüns gehört, diese aber
        noch nie bespielt. E� ke� etreu und hilfl os wie wir wa-
        ren, spielten wir 15 Löcher die Fahnen in den jeweili-
        gen Bunkern an, inklusive Pu� en. Das Fairway 15 lief
        parallel zur ersten Bahn. Hier kam uns eine bunt kostü-
        mierte Karnevalsgesellscha�  entgegen, die uns unter
        großem Spaß und mitleidigen Blicken erklärte, dass



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