Page 47 - Golfmagazin_2017
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se – nur ohne Berücksich?gung der Vorgabe – „Lochverlust“. Es gibt einige wenige Regeln, bei beide Partner ab, anschließend wird ein Ball
kann man auch ein Bru?oergebnis berechnen. denen ansonsten stra?ewehrte Regelverstöße ausgewählt und der andere aufgehoben. Der
Eine weitere – in der Praxis eher selten ange- stra?rei bleiben. ausgewählte Ball wird dann abwechselnd
wandte – Form des Einzelspiels ist das Spiel weitergespielt. Wird z.B. der von Partner A
„Gegen Par“. ZWEI SPIELER MITEINANDER abgeschlagene Ball ausgewählt, macht B den
Dabei handelt es sich um ein Lochspiel, bei Bilden zwei Spieler ein Team, erzielen sie nur zweiten Schlag, danach ist wieder A an der
dem aber der Gegner kein anderer Spie- ein (gemeinsames) Ergebnis. Solche Spiele sind Reihe. Spielen beide Spieler ins Aus oder sind
ler, sondern der Platz ist. Die Zählweise ist nicht vorgabenwirksam, dafür dürfen sich die beide Bälle verloren, so können die Partner
einfach: ist das Ne?o-Ergebnis des Spielers beiden Partner über Schlägerwahl, Spieltak?k wählen, wer von ihnen einen weiteren Ball
niedriger als das Par des Lochs, gewinnt er usw. beraten. mit Strafschlag ins Spiel bringt; ein provisori-
das Loch und erhält 1 Punkt; ist sein Ergeb- scher Ball darf nur für einen der beiden Bälle
nis höher, verliert er das Loch und 1 Punkt; Bei uns so gut wie gar nicht gespielt wird da- gespielt werden! Landen bei einem gemisch-
entspricht sein (Ne?o)-Ergebnis dem Par des bei der Vierer (o? auch „klassischer Vierer“ ten Paar beide Abschläge im Aus, und es wird
Lochs, ist das Loch geteilt und der Spieler er- genannt). Der Name rührt daher, dass eine der Ball der Dame ausgewählt, dann spielt
hält 0 Punkte. Das Gesamtergebnis des Spiels Spielergruppe immer aus zwei Teams zu je 2 der Herr einen weiteren Ball vom Damenab-
die Summe seiner Punkte über 18 Löcher; Spielern besteht. Spieler A und B bilden ein schlag. Für die Ne?owertung errechnet sich
es kann natürlich auch nega?v sein. Die vor- Team; an den ungeraden Abschlägen schlägt die Spielvorgabe des Teams als Summe aus
gabenwirksame Punktzahl wird ermi?elt, in A ab, an den geraden Abschlägen B. Der je- 60% der Spielvorgabe des Partners mit der
dem man das Gesamtergebnis zu 36 addiert; weils nächste Schlag wird dann abwechselnd niedrigeren Spielvorgabe und 40% der Spiel-
sie kann iden?sch sein mit der Summe der gespielt, bis der Ball eingelocht ist. Wich?g: vorgabe des zweiten Spielers.
nach Stableford ermi?elten Punktezahlen für Strafschläge wirken sich nicht auf die Reihen-
alle Löcher, aber es kann auch zu Abweichun- folge aus! Für die Ne?owertung erhält das Eine weitere Variante, die o?mals beim „An-
gen kommen, z.B. bei einem Birdie, weil die- Team 50% der addierten Spielvorgaben. golfen“ oder dem St.-Mar?n-Turnier gespielt
ses Loch zwar ebenfalls nur mit +1 gewertet wird, ist der Chapman-Vierer. Dabei schla-
wird, aber nach der Stableford-Zählweise je Eine Variante ist der Vierer mit Auswahl- gen ebenfalls zunächst beide Partner ab,
nach Vorgabe mit 3 oder mehr Punkten. drive, den wir z.B. bei den Partner-Club- anschließend wird über Kreuz gespielt, d.h.
meisterscha?en anwenden. Dabei schlagen B schlägt den Ball von A und A den Ball von
ZWEI SPIELER GEGENEINANDER B. Erst danach wird ein Ball ausgewählt und
der andere aufgehoben. Der ausgewählte
Während man beim Einzel im Wesentlichen nur Ball wird dann abwechselnd weitergespielt.
gegen den inneren Schweinehund spielt, sind
die Spielformen mit 2 Spielern echte sportliche
We?kämpfe Mann gegen Mann (oder Frau).
Die häu?gste – und ursprüngliche, bis zum 18.
Jahrhundert ausschließlich gespielte – Form ist
das Matchplay (dt. Lochspiel). Dabei spielen
zwei Spieler je Loch um den Gewinn oder Ver-
lust dieses Lochs. Auch hier kann man Vorga-
ben berücksich?gen, was vor allem geschieht,
wenn unterschiedlich starke Gegner gegenei-
nander antreten. Wer das niedrigere Ne?oer-
gebnis hat, gewinnt das Loch, der andere ver-
liert es. Sind beide Ergebnisse gleich, wird das
Loch geteilt. Es gewinnt derjenige das gesamte
Spiel, der mehr Löcher gewonnen hat als der
andere.
Es gibt einige Besonderheiten zu beachten:
• Man kann den nächsten Schlag, das nächste
Loch oder das ganze Spiel „schenken“, d.h. der
andere gewinnt das Loch bzw. das Spiel. Man
darf übrigens ein solches Geschenk nicht zu-
rückweisen und auch nicht widerrufen!
• Wenn ein Spieler einen Vorsprung von mehr
Löchern hat, als noch zu spielen sind, hat er das
Spiel gewonnen; i.d.R. wird dann das Spiel be-
endet.
• Während beim Zählspiel die Strafe für Ver-
stöße gegen die Golfregeln ein oder zwei
Strafschläge lautet, so heißt es beim Lochspiel
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